Ringvorlesung: Wintersemester 2023-24

Digital Humanities im Fokus: Methoden, Anwendungen und Perspektiven

Semesterprogramm 2023-24

Die Ringvorlesung fand regelmäßig montags während der Vorlesungszeit von 17:15 bis 18:45 Uhr statt. Der Veranstaltungsort war in Präsenz im Hauptgebäude der Universität, am Universitätsplatz 1, in Raum 104 (im 1. Obergeschoss), sowie online via Zoom.

Vorträge

Erzählforschung und Netzwerkanalyse am Beispiel der Hexensagen Mecklenburgs

Abstract:

In der Zettelsammlung von Richard Wossidlo (1859–1939) gibt es sieben Kästen mit Hexensa­gen zu verschiedenen Themen, z.B.: Wie erkenne ich eine Hexe? Abwehr von Hexen, Butter- und Milchdiebstahl, Krankheiten durch Hexen an Mensch und Tier, Blocksbergfahrt, Verwand­lung von Hexen in Tiere. Insgesamt sind es Hunderte Hexensagen, die Wossidlo auf seinen Feldforschungen in Mecklenburg gesammelt oder durch sein Korrespondentennetzwerk per Brief erhalten hat. Möchte man nun die Hexensagen inhaltlich oder nach Erzählorten oder Er­zählern untersuchen, müsste man Zettel für Zettel durchgehen und bekommt nur schwer einen gesamten Überblick. Hier hilft dem Erzählforscher die quantitative Analyse der Metadaten (Er­zählort, Erzähler, Informant, Datum der Erzählung, Keywords) mittels Graph Mining. Durch die Übersichtsgraphen lassen sich auf einen Blick Netzwerke von Erzählern, die Ortsverteilung oder die quantitative Verteilung der Erzählinhalte (Motive) erkennen.

Kurzbios:

Dr. Petra Himstedt-Vaid hat Balkanologie und Französische Philologie an der FU Berlin studiert und wurde in den Südosteuropastudien an der Universität Jena mit einem Beitrag zur europä­ischen Erzählforschung promoviert. Sie hat neben der Forschung als Redakteurin für wissen­schaftliche Zeitschriften gearbeitet und ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Balkanologie. Von 2018 bis Februar 2021 war Petra Himstedt-Vaid wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem transatlantischen Projekt ISEBEL (Intelligent Search Engine for Belief Legends) im Rahmen des Ausschreibungswettbewerbs Digging into Data Challenge mit dem Meertens-Instituut (Ams­terdam) und der UCLA (Los Angeles), später University of California (Berkeley) an der Wossidlo-Forschungsstelle. Seit April 2022 leitet sie die Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Eth­nologie/Volkskunde.

Dr. Holger Meyer studierte Automatisierungstechnik und Technische Kybernetik an der Universität Rostock und promovierte auf dem Gebiet der Computertechnik mit einer Arbeit zu Echzeit-Datenbanksystemen. Aktuell leitet er kommissarisch den Lehrstuhl Datenbank- und Informationssysteme. Holger Meyer lehrt und forscht in den Gebieten Datenbanken, Anfrageverarbeitung und Transaktionsunterstützung. Im Rahmen von nationalen und internationalen Kooperatioonsprojekten steht die Erarbeitung von Graph-Mining-Methoden im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses. Anwendung finden diese vorrangig in den Digital Humanities, speziell der Erzählforschung.


Kontakt

Digital Humanities
Institut für Germanistik
Gertrudenstraße 11, Torhaus
18057 Rostock

E-Mail: phf.dhuni-rostockde

Ringvorlesung:

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Meeting ID: 630 4747 2241
Passwort: 430211

Veranstaltungsort SoSe 2024
Hauptgebäude
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Raum 218
18055 Rostock

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