Die Referentin spricht online.
Abstract:
Informationssuche ist ein elementarer Teil des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses und historische Forschung erfordert zunehmend nicht nur ein tiefes Verständnis von Primär- und Sekundärquellen, sondern auch von digitalen Kompetenzen nötig, um Daten und Informationen zielgerichtet zu recherchieren, zu bewerten, und verarbeiten und analysieren zu können. Ausgehend von einer qualitativen Untersuchung von Such- und Auswahlverhalten von Historiker*innen betrachtet der Vortrag, mit welchen Methoden und Strategien Wissenschaftler*innen relevante Informationen identifizieren und bewerten. Dabei werden der wissenschaftliche Arbeitsprozess, Aspekte der Transparenz und Nachhaltigkeit sowie der Einsatz digitaler Werkzeuge und damit verbundenen Kompetenzen und Qualitätskriterien in den Mittelpunkt gestellt. Ausgehend davon wird das hybride Spannungsfeld diskutiert, in dem Suche stattfindet und es werden Fragen von Zugewinn und Verlust von Informationen und Untersuchungsmöglichkeiten in digitalen Suchräumen thematisiert und in den Zusammenhang mit Datenmodellierung und Datenstandards gestellt.
Kurzbio:
Anna Neovesky studierte Geschichte und Informatik in Würzburg und promovierte an der Technischen Universität Darmstadt. Sie ist seit mehr als zwölf Jahren in Forschung und Lehre in den Digital Humanities sowie in der App- und Webentwicklung aktiv. Nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und stellvertretende Leiterin der Digital Humanities Abteilung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, am Institut für die Geschichte der deutschen Juden und als Gründerin einer App- und Softwareagentur ist sie seit 2024 Professorin für Digital Humanities an der Fachhochschule Erfurt und der Universität Erfurt.