Der Referent spricht vor Ort.
Abstract:
Im Zeitalter der digitalen Transformation leben wir zunehmend in einer “Infosphäre”, wie sie der Philosoph und Ethiker Luciano Floridi beschreibt – einem allumfassenden Informationsraum, in dem digitale Technologien tief in unser Leben integriert sind. In einer digitalisierten Gesellschaft wird Datenkompetenz zu einer zentralen Schlüsselqualifikation, die nicht nur technisches Wissen, sondern auch kritische Urteilsfähigkeit umfasst.
Ziel des Vortrags ist es zu diskutieren, wie Datenkompetenz gefördert werden kann, damit wir digitale Technologien nicht nur nutzen, sondern auch kritisch hinterfragen und aktiv zu einer verantwortungsvollen und gerechten Gestaltung der Infosphäre beitragen können. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie Technikethik und Digital Humanities zusammenwirken können, um die für diese Herausforderung notwendigen Kompetenzen zu stärken. Während die Technikethik normative Orientierungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit datengetriebenen Technologien entwickelt, bieten die Digital Humanities methodische Ansätze, um den Umgang mit Daten kritisch zu reflektieren und in einen breiteren gesellschaftlichen und kulturellen Kontext zu stellen. Gemeinsam fördern sie einen ethisch verantwortlichen und kritisch reflektierten Umgang mit der digitalen Welt.
Kurzbio:
Johann-Christian Põder ist Professor für Ethik in Theologie und Medizin an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock. Seit 2022 ist er zudem Sprecher des Departments „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ (AGIS) der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock. Zu seinen aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören ethische und theologisch-philosophische Fragestellungen im Kontext von Medizin und Digitalisierung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Darüber hinaus ist er Teilprojektleiter (Ethik/ELSI) im BMBF-Forschungsverbund „VoluProf“ zum Einsatz von Mixed Reality und Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre.