Der Referent spricht online.
Abstract:
Die Herrenhausforschung befindet sich an einem Wendepunkt, an dem KI, 3D-Technologien und Computer Vision entscheidend werden. Dieser Vortrag thematisiert aktuelle Herausforderungen und Zukunftschancen der digitalen Dokumentation und Rekonstruktion sowie der Analyse historischer Herrenhäuser. Es werden die aktuellen Fortschritte des Projekts "Herrenhauszentrum des Ostseeraums" und die Vision einer zukünftigen Herrenhausforschung unter Einbeziehung modernster digitaler Technologien vorgestellt werden. Dabei sind vor allem der Einsatz von Technologien der Computer Vision, Punktwolken, Neural Radiance Fields (NeRFs), Gaussian Splattings sowie die Nutzung von Game Engines für die interaktive Erforschung in immersiven, digitalen Umgebungen, zentrale Themen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von KI zur algorithmischen und modellbasierten Architektursegmentierung, welche die Erkennung und Analyse von Gebäudestrukturen erheblich erleichtern wird. Mit der fortschreitenden Automatisierung dieser Prozesse eröffnet sich das Potenzial, Forschungstätigkeiten effizienter und präziser zu gestalten. Der Vortrag skizziert eine vernetzte, digitale Zukunft, in der KI und computergestützte Verfahren die Herrenhausforschung nachhaltig verändern können.
Kurzbio:
Torsten Veit, M.A. ist seit Dezember 2021 Koordinator und Datenmanager im Forschungsprojekt „Herrenhauszentrum des Ostseeraums“ der Universität Greifswald. Nach der Ausbildung als Steinmetz und dem Bachlorstudium absolvierte er 2012–2015 das Masterstudium im Fach Kunstgeschichte an der Universität Greifswald und schloss mit der Masterarbeit: „Oberflächlich betrachtet – Oberflächenbearbeitung und deren Wirkung in der barocken Bildhauerei.“ ab. Er war 2016–2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut am Internationalen Graduiertenkolleg IRTG „Baltic Borderlands“ der Universität Greifswald und anschließend bis 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut beim Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit und Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald. 2024 hat er seine Promotion „Wessobrunner Stuckateure östlich der Elbe. Netzwerkbiografische Untersuchungen zur Handwerkermobilität in der frühen Neuzeit" an der Universität Greifswald eingereicht.