Susanne Krause

1987 auf Rügen geboren und aufgewachsen, studierte Susanne Krause (geb. Kautzsch) ab 2006 an der Universität Rostock Germanistik und Sprachliche Kommunikationswissenschaften. Nach Erwerb des Bakkalaureus Artium folgte ein Fachwechsel und der Erwerb des Magister Artium 2012 in Germanistik und Allgemeiner Geschichte an eben jener Universität. In dieser Zeit absolvierte Susanne Krause auch ein mehrmonatiges Praktikum im Lektorat des historisch ausgerichteten Thorbecke Verlags.

In ihrer Magister-Arbeit zum Thema "Die Rezeption der mittelhochdeutschen Liedkunst in der Musikkultur der Gegenwart – Exemplarische Untersuchungen" untersuchte sie die Musik der Histotainment-Szene am Beispiel von vier Interpretationen des "Palästinalieds" Walthers von der Vogelweide. Seit Mai 2013 führt sie diese Untersuchung im Rahmen ihres Dissertationsprojektes "Marktklassiker der Histotainment-Musik. Die Rezeption der mittelalterlichen Lyrik in der populären Musikkultur" zunächst als Stipendiatin des Graduiertenkollegs "Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs" der Universität Rostock und der Hochschule für Musik und Theater Rostock fort.

Hierfür kann Susanne Krause auf eine langjährige klassische Musikausbildung im Fach Klavier und Violon Cello zurückblicken. Darüber hinaus engagiert sie sich als Vorsitzende des HEMA-Vereins "Schwert-Greifen Rostock – Verein für historische Kampfkunst e.V." für die Erhaltung und Ausübung europäischer Kampftechniken des Mittelalters und der frühen Neuzeit.

Projektskizze zum Dissertationsprojekt: Marktklassiker der Histotainment-Musik. Die Rezeption mittelalterlicher Liedkunst in der populären Musikkultur.

Ziel der Arbeit ist es, die musikalische Mittelalter-Rezeption in der Populärkultur zu untersuchen. Im Gegensatz zu gängigen Forschungsansätzen wird hierbei aber nicht primär nach soziokulturellen Aspekten dieser "Musikszene" gefragt, sondern die Rezeption mittelalterlicher Liedkunst in der populären Musikkultur als ein diachrones Kontaktphänomen aufgefasst. Dieses beruht auf einem kreativen Umgang moderner Bands mit der eigenen, aber fremd gewordenen Kultur des Mittelalters. Es wird dabei davon ausgegangen, dass sich ein eigener Diskurs zum Gegenstand der Histotainment-Musik generiert, welcher mit Hilfe von diskursanalytischen Ansätzen untersucht werden soll. Hierbei wird der Histotainment-Diskurs systematisch durchleuchtet, wodurch sich schließlich ein Muster von Diskurssymbolen ausmachen lässt, durch die die Histotainment-Musik "mittelalterlich" wirken soll und das hier wirkende Mittelalter-Bild erklärt werden kann.

Es ist des Weiteren die Frage leitend, wie das mittelalterliche Lied, also das überlieferte Notat mittelalterlicher Handschriften, qualitativ und stilistisch in der Populärkultur integriert und dabei interpretiert wird. Der Fokus richtet sich hierbei in einem interdisziplinären Vorgehen auf die Analyse sowohl der Texte als auch der Melodien. Dies wird durch die vergleichende Untersuchung verschiedener Interpretationen und Rekonstruktionen des präsentesten mittelhochdeutschen "Marktklassikers", Walthers von der Vogelweide "Palästinalied" ermöglicht.

Die Ergebnisse dieser Feinanalysen werden vor dem Hintergrund musikwissenschaftlicher und germanistisch-mediävistischer Forschungsdiskurse wie die zum Verhältnis von Aufführung und Schrift betrachtet. Zum anderen ist insbesondere das Verhältnis der populären Rezeption zu den Rekonstruktionsversuchen der sogenannten historisch informierten Aufführungspraxis zu untersuchen, welche die populäre Mittelalter-Rezeption zu Anfang noch beeinflusst haben dürfte, sich in ihren Ansprüchen aber klar von dieser abgrenzt.

Mitgliedschaften

  • Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen der Universität Rostock
  • Mediävistenverband e.V.
  • Gesellschaft für Popularmusikforschung e.V.
  • Schwert-Greifen Rostock – Verein für historische Kampfkunst e.V. (Vorsitzende)