Zur Geschichte der Rostocker Germanistik
Die Geschichte der universitär organisierten Germanistik beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Errichtung von Lehrstühlen für Deutsche Philologie. Erst 50 Jahre später wird aus einem Forschungsgebiet auch ein Ausbildungsfach: Im Sommer 1858 wurde mit der Berufung von Karl Bartsch auf die Rostocker Professur für Deutsche Philologie erstmals in den Neuen Philologien überhaupt ein Seminar gegründet, das zum Ziel hatte, sowohl künftige Forscher als auch künftige Deutschlehrer an höheren Schulen auszubilden und damit zum ersten Mal Forschung und Lehrerausbildung miteinander zu vereinigen.
Damit ist das Rostocker deutsch-philologische Seminar (heute: Institut für Germanistik), das im Wintersemester 1858/59 eröffnet wurde, das erste seiner Art. Es begründete die moderne Ausbildungsgeschichte im Fach Deutsche Sprache und Literatur.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums fand im Kulturhistorischen Museum die Ausstellung „Germanistik und Gesellschaft. Deutsche Philologie in Rostock 1858–2008“ statt. Die Ausstellungstafeln fassen die Geschichte der Rostocker Germanistik zusammen.