Bielefeld befindet sich im Wandel – nicht nur baulich, sondern auch wissenschaftlich tut sich hier vieles. Die Stadt erwies sich daher als idealer Schauplatz für die 11. Tagung des DHd-Verbands, die unter dem Titel Under Construction. Geisteswissenschaften und Data Humanities vom 3. bis 7. März 2025 an der Universität und der Hochschule Bielefeld stattfand. Auch das Team der Rostocker Juniorprofessur für Digital Humanities war dort mit eigenen Beiträgen vertreten.
Bereits am Dienstag widmete sich Fernanda Alvares Freire in einem eintägigen Workshop – gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der BBAW, der Leopoldina, der SUB Göttingen, der Klassik Stiftung Weimar, des Herder-Instituts und des Instituts für Museumsforschung – der Bewertung und Verbesserung der Metadatenqualität in digitalen Editionen.
Am Donnerstag stand unterdessen die Postersession auf dem Programm, bei der gleich zwei Rostocker Beiträge das Interesse der Teilnehmenden weckten: Während Marc Lemke und Nils Kellner mit ihrem Poster einen Werkstatteinblick in die neuesten Arbeiten des DFG-Projekts CANSpiN gaben, präsentierten Ulrike Henny-Krahmer und Martina Scholger (Universität Graz) eine Dekade Arbeit am, im und mit dem Rezensionsjournal RIDE des Instituts für Dokumentologie und Editorik.
Der letzte Konferenztag begann dann mit einem anderthalbstündigen Panel-Talk über den Beitrag der Computational Literary Studies zur Literaturgeschichte. Während in vielen DH-Projekten vor allem die Operationalisierung literarischer Phänomene, Datenmodellierung und das Finetuning computationeller Verfahren im Mittelpunkt stehen, wurde hier gezielt das Thema „Raum in literarischen Texten“ gewählt, um vernachlässigte literaturgeschichtliche Perspektiven sichtbar zu machen. Unter der Moderation von Kellner diskutierten die fünf Panellisten – Berenike Herrmann, Fotis Jannidis, Katrin Dennerlein, Jana-Katharina Mende und Lemke – zunächst untereinander und später mit dem Publikum über digitale Methoden zur Untersuchung von Raum in der Literatur und den Mehrwert, den die CLS dabei bieten können.
Auch der Einsatz der Early-Career-Researcher war groß: Erik Renz, Masterand und Hilfskraft im Projekt CANSpiN, begleitete die Rostocker Wissenschaftler auch in diesem Jahr zur Tagung und brachte sich in Diskussionen ein. Zugleich bot die Jahrestagung eine ideale Gelegenheit zum Networking – so war Kellner ebenso als Teilnehmer des DHd-Mentoring-Programms vor Ort und traf beim „Meet and Greet“ auf weitere Mentees, Mentor:innen und ehemalige Geförderte.
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