DFG-Forschungsgruppe 5138: Geistliche Intermedialität in der Frühen Neuzeit (1. Förderphase: 2022–2026)

Teilprojekt 2: Liebesdarstellungen der Frühen Neuzeit im Horizont barocker Theoriebildung zur Sinnbildkunst

Projektleitung: Prof. Dr. Stefanie Arend (Universität Rostock); Prof. Dr. Peter Schmidt (Universität Hamburg)

Im Projekt werden spezifisch intermediale Fakturen der Darstellung geistlicher Liebe im 16. und 17. Jahrhundert vergleichend analysiert und in den Gesamtkontext der Forschungsgruppe eingebracht. Untersucht werden die variantenreichen, in diversen Medien sich vollziehenden, Transformationen der Figur des Liebesgottes Cupido und des Herzens wie sie sich in der Emblematik und verwandten Präsentationsformen zeigen. Außerdem erfolgt ein Abgleich entsprechender ästhetischer Fakturen mit zeitgenössischen Theoriebildungen zur Intermedialität, hier v.a. der barocken Allegorie-, Symbol und Emblemtheorie des Jesuitengelehrten Jakob Masen (1650ff.).

Sprecher der Forschungsgruppe:

Prof. Dr. Johann Anselm Steiger

(Fachbereich Evangelische Theologie, Institut für Kirchen- und Dogmengeschichte, Universität Hamburg)

Beteiligte:

Prof. Dr. Stefanie Arend (Univ. Rostock), Prof. Dr. Alessandro Bausi (UHH), Prof. Dr. Christine Büchner (Univ. Würzburg), Dr. Janine Droese (EXC „Understanding Written Artefacts“), Prof. Dr. Marc Föcking (UHH), Prof. Dr. Markus Friedrich (UHH), Prof. Dr. Oliver Huck (UHH), Prof. Dr. Bernhard Jahn (UHH), Prof. Dr. Margit Kern (UHH), Prof. Dr. Ivana Rentsch (UHH), Prof. Dr. Susanne Rupp (UHH) und Prof. Dr. Peter Schmidt (UHH)

Mit innovativem Forschungs-Design, das zentrale Intermedialitätskonzepte auf frühneuzeitliche Phänomene anwendet und in diesem Zuge weiterentwickelt, wird die Forschungsgruppe eine große Bandbreite von Erscheinungsformen geistlicher Intermedialität untersuchen: Entstanden aus spätmittelalterlichen Kontinuitäten und reformatorischen Intermedialitätsschüben, werden symmedial und medienkombi-natorisch geprägte Praktiken (Musik im bildkünstlerisch geschmückten Kirchenraum; Körper und Medien im altgläubigen Prozessionswesen; Intermedialität in geistlichem Drama u. Oratorium) ebenso in den Blick genommen wie spezifisch frühneuzeitliche Intermedialitäten etwa der emblematischen Darstellung geistlicher Liebe, der Medienkonkurrenz und Medienkritik in Andachtsliteratur oder bestimmter körper- und medienbasierter Transformationen von Heiligenbildern im interkontinentalen Kontakt zwischen Afrika und Lateinamerika.

Im gemeinsamen Blickfeld aller Teilprojekte wird dabei neben den zahlreichen thematischen Überschneidungen immer die Frage stehen, in welcher Relation die jeweils kombinatorisch, inter- und symmedial auftretenden ‚weltlichen‘ Medien der Künste zur jeder geistlichen Praxis innewohnenden Heils-Medialität stehen, wie sie im Proto-Medium Christus, in den Sakramenten und nicht zuletzt in jeweiligen sakralen Performanzen als stets wirksam vorausgesetzt waren.

Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Arend
Institut für Germanistik
Kröpeliner Straße 57
18057 Rostock

Tel.: +49 381 498 2568
E-Mail: stefanie.arenduni-rostockde